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Thunderbird optimieren

goeba

Hacker
Hallo,
ich verwende Thunderbird sehr intensiv. Ich habe auf der Thunderbird-Seite gelesen, dass man es möglichst vermeiden sollte, mehr als ein paar hundert Mails im Posteingang zu haben. Angesichts der Tatsache, dass es bei mir ein paar tausend sind, läuft Thunderbird noch gut!

Jetzt würde ich das gerne umsortieren, frage mich aber, ob es die Situation überhaupt verbessert, wenn man Mails in Unterordner des Posteingangs umsortiert, oder ob der verbessernde Effekt (schnellerer Start etwa) nur auftritt, wenn man die Mails in Unterordner von "lokale Ordner" verschiebt.

Also kurz: Was ist besser, Unterordner von "Posteingang" oder Unterordner in "Lokale Ordner" zum Archivieren von Mails?

Dank + Gruß,
Andreas
 

/dev/null

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas!

goeba schrieb:
Ich habe auf der Thunderbird-Seite gelesen, dass man ....
Falls du damit www.thunderbird-mail.de meinen solltest, dann wirst du bestimmt etliche Beiträge von mir zu diesem Thema gefunden haben ;-)
Die bei dem dortigen Team der Helfer vorherrschende Meinung resultiert aus der Tatsache, dass der Posteingang (INBOX) bei einem Mailclient "an vorderster Front" steht. Dass bedeutet, dass so ziemlich sämtliche ankommenden Mails im Posteingang landen. Und gerade bei den nun mal meistverbreiteten Windowsrechnern überwacht ein im on-access-Betrieb laufender AV-Scanner auch den Posteingang, wo beim "guten alten" POP3, aber auch bei diesem "Bereithalten der Mails auf diesem Rechner" eine einzige immer größer werdende mbox-Datei mit allen dort eingegangenen Mails liegt.
Und meistens sind die AV-Scanner auch noch falsch konfiguriert (=> lösche befallene Dateien). Und sollte doch mal ein Schadcode erkannt oder vermutet werden, dann macht der AV-Scanner das, was er ja soll. Er löscht.
Dummerweise handelt es sich bei dieser Datei um die mbox mit sämtlichen in diesem Ordner gespeicherten Mails. Und AV-Scanner löschen richtig, indem sie shreddern, also überschreiben.
Allein deshalb solltest du die Mails nicht alle an einem Ort ablegen, sondern aufteilen. (Auch wenn wir in der Regel keinen AV-Scanner zu laufen haben, ist zu verstehen, dass Schreibvorgänge - bei neuen Mails - oder selbst das Lesen in GB-großen Textdateien trotz vorhandener Indexdateien eine bremsende Wirkung hat.)
Und wie in einem ordentlich geführten Büro solltest du auch nicht deine eingehende "Post" im Hausbriefkasten oder Posteingangskörbchen, sondern ordentlich sortiert in einer wohldurchdachten Ordnerhirarchie ablegen. (Ordner klingt nach Ordnung ... .) Im Posteingang sollten nur die ungelesenen oder unbearbeiteten Mails liegen.

Bei der Menge der in einem Mailordner (in einer mbox) gespeicherten E-Mails kommt es weniger auf die Anzahl, sondern vielmehr auf die Gesamtgröße der daraus resultierenden mbox-Datei an.
Wir empfehlen deshalb, diese Dateien maximal 800MB groß werden zu lassen. (Das steht auch irgendwo in der Originaldokumentation bei Mozilla.)
Es kommt also nicht auf die Gesamtgröße deines Profils, sondern auf die Größe jeder einzelnen mbox-Datei an. Die Anzahl deiner Ordner und Unterordner kann maximal (bei IMAP) dein Provider begrenzen. Es gibt überhaupt keine Probleme, wenn ein Profil mehrere GB groß ist.

Ordnerhirarchie ...
Ich (der noch alte Mails aus der Anfangszeit der E-Mail aus purer Tradition oder aus Nostalgie hortet), halte es so:
Ich nutze grundsätzlich nur IMAP.
Auf dem Mailserver habe ich in meinen Mailkonten (per Thunderbird und dann hochsynchronisiert) je ca. 100 Ordner, Unterordner und teilweise noch eine weitere Ebene an Ordnern angelegt. Mal nach Personen, nach Firmen, nach Projekten und teilweise noch nach Jahren.
Eine fast identische Ordnerhirarchie (also ohne diejenigen, bei deren Verlust ich mich weniger ärgern würde) habe ich noch in den so genannten "lokalen Ordnern" angelegt. (Die "Lokalen Ordner" sind nichts anderes, als ein POP3-Konto, welches keinem Mailkonto zugeordnet ist. Also eine reine lokale Ablage, deren Gesamtgröße von keinem Provider reglementiert wird => also ideal für das lokale Speichern! Und natürlich auch für die eigene Sicherung auf irgend ein externes Gerät.)

Eingehende Mails landen im Posteingang. (Es gibt also bei mir keine vorherige Filterung.)
Nicht erkannter Spam wird mit dem Junk-Button entsorgt, sonstiger Müll wird gelöscht, Mails werden gelesen/beantwortet usw. Wenn alle Mails als "gelesen" markiert sind (<= erstes Filterkriterium), klicke ich auf den Button für das automatische Filtern. Nun kommt eine große Filterkette zur Anwendung. Jede Mail wird (wenn gewollt) in einen Ordner in der lokalen Hirarchie kopiert und danach in einen Ordner der Hirarchie auf dem IMAP-Server verschoben. (Wer nur ein IMAP-Krüppelkonto mit ganz kleinem Quota hat, sollte natürlich auf dem Server löschen oder nur die wichtigsten Mails dort liegen lassen.)
Ergebnis:
- Alle Mails sind auf dem IMAP-Server sauber einsortiert und (auch auf anderen Rechnern/Smartphone) schnell zu finden.
- Besonders "wertvolle" Mails liegen zusätzlich in den lokalen Ordnern (und werden Abends mit aufs NAS gesichert)
- Und der Posteingang ist immer schön leer!

Also kurz: Was ist besser, Unterordner von "Posteingang" oder Unterordner in "Lokale Ordner" zum Archivieren von Mails?
Ich persönlich gehe davon aus, dass ein seriöser (!) Provider wesentlich mehr in die Gewährleistung der ständigen Verfügbarkeit (hier: Schutz vor Datenverlust) der Daten seiner (hauptsächlich zahlenden) Kunden investiert, als es jedes KMU oder gar jeder private Nutzer tun kann.
Da ich aber (als alter IT-Sicherheits-Rentner) gerne zum Gürtel noch (virtuelle) Hosenträger trage, sichere ich zusätzlich noch einmal lokal (und auf dem NAS).
Besser ist also das, was du an Aufwand zu treiben gewillt bist.
Betreibst du aber ein POP3-Konto spielt es hinsichtlich Geschwindigkeit keine Rolle, wo auf deiner HD/SSD deine mbox-Dateien liegen.

Noch ein Wort zu dem "Bereithalten der Mails auf diesem Computer".
Bei IMAP gibt es eigentlich überhaupt keine Speicherung der Mails auf dem Client-Rechner. Das einzige, was auf dem Client gespeichert wird, ist eine ganz kleine Indexdatei. Die Mails sind ja auf dem Server und werden bei jedem Betrachten aufs neue heruntergeladen. Der Thunderbird besitzt aber mit der o.g. Funktion ein "Feature" (?), bei dem genau wie beim alten POP3 lokale mbox-Dateien geschrieben werden.
Dieses macht bspw. Sinn, wenn du unterwegs bist und nur eine unzuverlässige/langsame/"schlechte" Internetverbindung hast (UMTS in der Bahn). Hier kannst du bereits heruntergeladene Mails noch einmal lesen und sogar darauf antworten (wird versandt, wenn wieder Verbindung da ist).
Nun solltest du aber keinesfalls denken, dass das eine Art "lokale Datensicherung" ist. Nein, das ist lediglich so etwas wie ein dynamischer Cache. Neue Mails werden gespeichert, gelösche Mails werden gelöscht. Der Bestand in diesem Cache entspricht bei aktiver Internetverbindung immer dem Bestand auf dem Server.
Ich persönlich verzichte dankend darauf! Schon deshalb, weil ich ja jede Mail schon 2x speichere und vor allem, weil dabei keine Monster-mbox-Dateien entstehen können, welche nachgewiesenermaßen den TB ausbremsen (wenn sie zu groß werden).

Wichtig:
Ganz wichtig ist die regelmäßige Pflege von mbox-Dateien! Damit meine ich sowohl bei POP3-Konten, beim "lokalen Bereithalten ..." und natürlich bei der Speicherung in den "lokalen Ordnern". Pflege heißt in diesem Fall das regelmäßige "Komprimieren", was nichts anderes ist, als die beim Löschen nur als gelöscht markierten Mails wirklich physisch zu löschen. So mancher hat sich (bzw. uns) schon gefragt, wieso seine INBOX fast 3 GB groß ist, obwohl er alle Mails gelöscht hat. In der Regel stürtzt der Donnervogel ab, wenn die Grenze von 4GB erreicht ist und er reißt dann meistens die betreffende mbox mit sich. (Auch eine Begründung für das, was ich ganz oben geschrieben habe.)

OK?


MfG Peter
 
OP
G

goeba

Hacker
Besten Dank!

Dann werde ich mich mal an die Pflege meiner mbox machen. Seit ich Thunderbird benutze habe ich sie allerdings über alle Betriebssysteme und Neuinstallationen hinweg bewahrt und weiterverwendet, bisher hat mit Thunderbird nichts geschreddert (und auch kein Virenscanner, aber sowas hatte ich unter Windows natürlich früher).

Dank + Gruß,

Andreas
 

MH1962

Member
goeba schrieb:
ich verwende Thunderbird sehr intensiv. Ich habe auf der Thunderbird-Seite gelesen, dass man es möglichst vermeiden sollte, mehr als ein paar hundert Mails im Posteingang zu haben. Angesichts der Tatsache, dass es bei mir ein paar tausend sind, läuft Thunderbird noch gut!

Jetzt würde ich das gerne umsortieren, frage mich aber, ob es die Situation überhaupt verbessert, wenn man Mails in Unterordner des Posteingangs umsortiert, oder ob der verbessernde Effekt (schnellerer Start etwa) nur auftritt, wenn man die Mails in Unterordner von "lokale Ordner" verschiebt.
Ich verwende zwar nicht Thunderbird, sondern Seamonkey zur E-Mail-Verwaltung und das schon seit sehr langer Zeit, und bin auch intensiver Mailer und hebe vieles lange auf. Der Großteil des Codes zur E-Mail-Verwaltung ist bei Thunderbird und Seamonkey identisch.

Ein großer Posteingang ist absolut unkritisch. Das war mal zu alten Netscape-Zeiten (also vor 20 Jahren) ein Problem und einige Leute haben anscheinend ihre entsprechende Vorsicht beibehalten. Dies gilt zumindest für POP3, bei IMAP sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Mails eigentlich auf dem Server liegen. Allerdings werden regelmäßig die Header herunter geladen, so dass die Übersicht ohne Netzwerkzugriffe erstellt werden kann. Und wenn man dann mal auf eine Mail klickt und einen 100-Mbit/s-Internet-Anschluss hat... pff...

Der Start wird eher verlangsamt, wenn man zu viele Ordner hat, da die anscheinend beim Start mal kurz durchgescannt werden. Aber das müssen schon tausende sein und auf einem langsamen Medium, damit man es merkt.

Es spricht also nix dagegen, wenn man "seine eigene Ordnung" herstellt, genau, wie man es für richtig hält. Man kann nicht viel falsch machen.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
/dev/null schrieb:
... Und gerade bei den nun mal meistverbreiteten Windowsrechnern überwacht ein im on-access-Betrieb laufender AV-Scanner auch den Posteingang, wo beim "guten alten" POP3, aber auch bei diesem "Bereithalten der Mails auf diesem Rechner" eine einzige immer größer werdende mbox-Datei mit allen dort eingegangenen Mails liegt.

... Dummerweise handelt es sich bei dieser Datei um die mbox mit sämtlichen in diesem Ordner gespeicherten Mails.

... Bei der Menge der in einem Mailordner (in einer mbox) gespeicherten E-Mails kommt es weniger auf die Anzahl, sondern vielmehr auf die Gesamtgröße der daraus resultierenden mbox-Datei an.

... Es kommt also nicht auf die Gesamtgröße deines Profils, sondern auf die Größe jeder einzelnen mbox-Datei an.

... Der Thunderbird besitzt aber mit der o.g. Funktion ein "Feature" (?), bei dem genau wie beim alten POP3 lokale mbox-Dateien geschrieben werden.

... Ganz wichtig ist die regelmäßige Pflege von mbox-Dateien!
Ich kann bestätigen, dass bei einer großen Anzahl von Mails die Verwendung von mbox-Speicherung zu Problemen führen kann.

Allerdings unterstützt Thunderbird (bereits seit längerem) auch das maildir-Format, bei dem jede Mail in einer eigenen Datei gespeichert wird. Ich habe auf dieses Format umgestellt und bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht (Wie /dev/null horte auch ich noch alle jemals von mir gesendeten/empfangenen Mails nach einem sehr ähnlichem Ordnungssystem :D ).

Viele Grüße

susejunky
 

/dev/null

Moderator
Teammitglied
MH1962 schrieb:
Der Großteil des Codes zur E-Mail-Verwaltung ist bei Thunderbird und Seamonkey identisch.
stimmt.
Nur, dass dieser hinsichtlich Aktualität, Bugfixes und des Fixes von Sicherheitslücken etwas hinterherhinkt.

MH1962 schrieb:
Ein großer Posteingang ist absolut unkritisch. Das war mal zu alten Netscape-Zeiten (also vor 20 Jahren) ein Problem und einige Leute haben anscheinend ihre entsprechende Vorsicht beibehalten.
Eine sehr gewagte Behauptung.
Das uralte POP3 (eingeführt um 1983) einschließlich der immer noch dabei verwendeten Speicherung im mbox-Format hat sich seither nicht verändert. Es ist und bleibt riskant, mehrere GB-große Monsterdateien zu züchten, in welchen Unmengen an Mails eines Ordners gehortet werden. Dazu kommt auch noch, dass viele User ihre ebenfalls riesigen Mailanhänge dauerhaft innerhalb der Mails gespeichert lassen, was ein ständiges Umcodieren bedarf und die mbox unnütz aufbläht. Und wenn die "magische Größe" von 4GB erreicht ist (was natürlich auch durch Faulheit beim Komprimieren erfolgen kann!), dann stürtzt der TB ab.
Du kannst dir das Geheule der betreffenden Nutzer gerne im TB-Forum durchlesen. Die dort ermittelte Ursache war immer die gleiche. (Ergänzend natürlich noch der on-access-Zug des AV-Scanners auf den WinDOSen der Nutzer. Gerade letzteres ist absolut tödlich!)
Die von susejunky korrekterweise erwähnte Speicherung im maildir-Format ist meines Wissens immer noch experimentell (ich habe das jetzt aber nicht noch mal überprüft). Selbst Mozilla (oder was hinsichtlich des TB davon noch übrig ist) empfiehlt es noch nicht für produktive Nutzung. Hier trifft das o.g. natürlich nicht mehr im vollen Umfang zu. Aber 10.000te von kleinen Dateien innherhalb eines einzigen Ordners bringen auch so ihre Probleme mit sich ... .

MH1962 schrieb:
Dies gilt zumindest für POP3, bei IMAP sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Mails eigentlich auf dem Server liegen. Allerdings werden regelmäßig die Header herunter geladen, so dass die Übersicht ohne Netzwerkzugriffe erstellt werden kann. Und wenn man dann mal auf eine Mail klickt und einen 100-Mbit/s-Internet-Anschluss hat... pff...
Der erste Satz gilt nur so lange, wie der Nutzer beim (auf jeden Fall empfehlenswerten!) IMAP dieses leider per Default aktivierte "Bereithalten der Mails auf diesem Computer" nicht deaktiviert hat. Ist es aktiv, dann werden genau so wie beim alten POP3 die gleichen mbox-Dateien geschrieben. Und da dies ein dynamischer Vorgang (Cache) ist, wird auch immer wieder darin hinzugefügt und auch Löschvermerke in den Headern der gespeicherten Mails geschrieben. Und auch hier komprimiert der Nutzer meistens nicht. (Wir hatten Anfragen, wo Nutzer fragten, wie man denn dieses ungewollte und "gefährliche" Komprimieren verhindern könne ... .)

MH1962 schrieb:
Der Start wird eher verlangsamt, wenn man zu viele Ordner hat, da die anscheinend beim Start mal kurz durchgescannt werden. Aber das müssen schon tausende sein und auf einem langsamen Medium, damit man es merkt.
Auch hier kann ich dir leider nicht zustimmen. (Zur Erinnerung: ich habe in so manchem Konto teilweise weit über 100 Ordner in drei Ebenen.)
Bei jeder eingegangenen (POP3) oder gelöschten Mail und bei jedem Pusch (IMAP) einer auf dem Server vorliegenden neuen Mail werden die immer angelegten Indexdateien (*.msf) aktualisiert. Das trifft auch bei IMAP zu, wo für jeden abonnierten "Mailordner" eine derartige Indexdatei angelegt wird. Dieser Vorgang läuft ständig im Hindergrund und wird - abgesehen von zwei Sonderfällen - nicht bemerkt. Es sind ja nur winzige Änderungen an den sehr kleinen msf-Dateien. Da bei IMAP und sehr vielen Ordnern keinesfalls für alle Ordner eine IDLE-Verbindung aufrecht erhalten werden kann (diese Anzahl begrenzt der Server auf recht wenige, ~5 bis 10), wird beim Betreten eines schon lange nicht mehr besuchten Ordners dieser erst mal indiziert. Das kann einige Sekunden dauern - und hat nichts mit der Anzahl der Ordner zu tun. Ein zweiter "Sonderfall" ist eine defekte Indexdatei. Dieses wird sehr oft erkannt, wenn "Müll" in der Liste der vorhandenendf Mails angezeigt wird. Zur Erinnerung: diese Liste wird nicht etwa aus dem Mailbestand, sondern aus der Indexdatei erzeugt. Diesem kann man entgehen, wenn man mittels der integrierten Reparaturfunktion diese Indexdateien neu schreiben lässt. Oder für sehr viele Ordner: mit dem Dateimanager bei beendetem Thunderbird (!) im Profil nach .msf suchen lassen und diese einfach löschen. Der nächste Start wird dann etwas dauern, bis die Mails alle wieder in den dabei neu angelegten Indexdateien stehen. Dafür sind diese dann aber garantiert aktuell. (IMHO auch eine Pflegemaßnahme, genau wie das Komprimieren!)

MH1962 schrieb:
Es spricht also nix dagegen, wenn man "seine eigene Ordnung" herstellt, genau, wie man es für richtig hält. Man kann nicht viel falsch machen.
Dem ersten Satz meine vollste Zustimmung (voller als voll :)).
Den zweiten Satz kann ich nicht unterschreiben.

Noch ein Tipp:
Zur Pflege des gehorteten Mailbestandes empfehle ich das sehr gute Add-on "Xpunge". Mit einem einzigen Klick werden (nach korrekter Konfiguration) sämtliche Papierkörbe und sämtliche JUNK-Ordner geleert und sämtliche Ordner komprimiert. Besser gehts nicht ... .
Ich empfehle auch keinesfalls, die in den TB-Einstellungen mögliche Option des automatischen Komprimierens. Gerade bei Inhabern eines zuckenden Löschfingers sind damit fälschlicherweise gelöschte Mails unwiederbringlich gelöscht. Bis zum Komprimieren können sie problemlos wiederhergestellt werden. Deswegen immer bewusst komprimieren.


MfG Peter
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
/dev/null schrieb:
MH1962 schrieb:
Dies gilt zumindest für POP3, bei IMAP sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Mails eigentlich auf dem Server liegen. Allerdings werden regelmäßig die Header herunter geladen, so dass die Übersicht ohne Netzwerkzugriffe erstellt werden kann. Und wenn man dann mal auf eine Mail klickt und einen 100-Mbit/s-Internet-Anschluss hat... pff...
Der erste Satz gilt nur so lange, wie der Nutzer beim (auf jeden Fall empfehlenswerten!) IMAP dieses leider per Default aktivierte "Bereithalten der Mails auf diesem Computer" nicht deaktiviert hat. Ist es aktiv, dann werden genau so wie beim alten POP3 die gleichen mbox-Dateien geschrieben. Und da dies ein dynamischer Vorgang (Cache) ist, wird auch immer wieder darin hinzugefügt und auch Löschvermerke in den Headern der gespeicherten Mails geschrieben. Und auch hier komprimiert der Nutzer meistens nicht. (Wir hatten Anfragen, wo Nutzer fragten, wie man denn dieses ungewollte und "gefährliche" Komprimieren verhindern könne ... .)
IMHO gibt es aber auch sehr gute Gründe, warum man seine Mails nicht standardmässig für alle Zeiten auf den Servern der Provider liegen lässt, sondern sie lokal verwaltet.

Ich denke hier an Fragen wie Vertraulichkeit und Datenschutz, Snowden hatte dazu einige Ansagen gemacht...
 

MH1962

Member
/dev/null schrieb:
Das uralte POP3 (eingeführt um 1983) einschließlich der immer noch dabei verwendeten Speicherung im mbox-Format hat sich seither nicht verändert. Es ist und bleibt riskant, mehrere GB-große Monsterdateien zu züchten, in welchen Unmengen an Mails eines Ordners gehortet werden.
Nein, das widerspricht meiner Erfahrung, sowohl unter Windows wie unter Linux. Das mbox-Format ist ja auch ein äußerst simples Text-Format.

Etwas "schräg" ist hingegen das Format der von Dir auch erwähnten Index-Dateien mit der Extensions *.msf . Da geht schon mal was schief, besonders wenn man sein E-Mail-Programm etwas "rustikal beendet", allerdings auch eher selten. Abhilfe ist dann das Löschen der msf-Datei, die wird dann beim nächsten Zugriff auf den Folder wieder neu erzeugt.
/dev/null schrieb:
Dazu kommt auch noch, dass viele User ihre ebenfalls riesigen Mailanhänge dauerhaft innerhalb der Mails gespeichert lassen, was ein ständiges Umcodieren bedarf und die mbox unnütz aufbläht. Und wenn die "magische Größe" von 4GB erreicht ist (was natürlich auch durch Faulheit beim Komprimieren erfolgen kann!), dann stürtzt der TB ab.
Die 4 GB sind eine Grenze bestimmter Filesysteme (ibs. FAT32), die man tunlichst vermeiden sollte und meistens auch kann, wo man große Dateien erzeugt...
 

/dev/null

Moderator
Teammitglied
gehrke schrieb:
IMHO gibt es aber auch sehr gute Gründe, warum man seine Mails nicht standardmässig für alle Zeiten auf den Servern der Provider liegen lässt, sondern sie lokal verwaltet.
Ich denke hier an Fragen wie Vertraulichkeit und Datenschutz, Snowden hatte dazu einige Ansagen gemacht...

Genau in dem Moment, in welchem du eine unverschlüsselte Mail absendest, darfst du "Vertraulichkeit und Datenschutz" vergessen. Zumindest, wenn du das zweifelhafte Privileg genießen darfst, ein Zielobjekt irgendeines "Dienstes" zu sein. Bei entsprechendem Interesse an deiner Kommunikation haben "sie" deine Mails mitunter sogar schneller als du. Solltest du, wie wohl die Masse der User, kein entsprechendes Ziel sein, dann interessieren unsere privaten Pillepalle-Mails kein Schwein. Und unsere überseeischen Freunde speichern ja eh alles was sie kriegen können, zumindest für kurze Zeit (sagte mal sinngemäß ein gewisser Snowden). => schnell wegrennen und verstecken funktioniert im Netz nicht.
Vertraulichkeit und Datenschutz können wir nur durch konsequente Verschlüsselung erreichen, und dabei meine ich nicht TLS zw. Client und Server. Zumindest halte ich es so. Und was das nächste Ziel der IT-Sicherheit betrifft, die Verfügbarkeit, da ist ein seriöser Provider eben wesentlich höher angesiedelt, als jedes KMU und jeder private Nutzer. Ich denke, was die erwähnten Provider dafür aufwenden, muss ich hier nicht erwähnen.

Und deshalb verbleibe ich dabei, dass meine Mails auf den Servern meiner Provider gut liegen ... .

@MH1962: Ich gebe weitere Diskussion auf ... .


MfG Peter
 
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