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[gelöst]Ungünstig partitioniertes System "retten"

goeba

Hacker
Hallo,

ich habe einen Rechner, auf dem ein vorinstalliertes Suse Leap 42.1 (von IXSoft) drauf ist. Ich war bisher mit der Vorinstallation sehr zufrieden, so dass ich darauf basierend mein System weiter konfiguriert habe und nun eine Menge Arbeit drinsteckt.

Jetzt stellt sich leider ein großes Problem heraus, das ich vorher nicht bemerkt hatte: Die Platte ist ungünstig aufgeteilt.

Ich habe 23,29 gig für root, 204,72 gig für home. root ist jetzt voll, liegt aber leider vor home. (Filesystem ist ext4 bei beiden)

gparted, von einem live-system aus aufgerufen, warnte mich, dass das Verschieben von Partitionen extrem lange dauert und riskant ist.

Daher habe ich mich gefragt, ob es nicht eine Alternative gibt. Ich könnte home am oberen Rand verkleinern, dort eine weitere Partition anlegen, in diese Partition einen größeren Teil der root-Partition (z.B. /usr ) kopieren, dann die neue Partition als /usr mounten und später die alten Daten von /usr löschen.

Was meint ihr dazu? Oder seht ihr noch eine ganz andere Alternative?

Gruß,

Andreas
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Poste bitte die Ausgaben dieser Tools (in Code-Tags):
Code:
fdisk -l
lsblk
lsblk --fs
df -h
 

josef-wien

Ultimate Guru
Ich sehe das Problem eher an einer Unmenge von installierten Programmen oder an Leichen in /tmp (meine Systempartition ist 16 GB groß und knapp zur Hälfte gefüllt). Was ergeben als root die beiden Befehle:
Code:
du -xh / | grep "[0-9],[0-9]G" | sort
find / -xdev -type f -size +1G -printf "%k\t%p\\n" | sort -g
Deine Alternativlösung ist nur eine Variante der ersten Lösung. In beiden Fällen muß das Dateisystem der Home-Partition verkleinert werden, das bewirkt zahlreiche Datenverschiebungen und dauert eben ziemlich lang. Auch wenn es in der Regel erfolgreich ist, kann Dir niemand diesen Erfolg garantieren. Da eine Datensicherung ohnehin selbstverständlich ist, bist Du vermutlich schneller, wenn Du die Partitionen löschst, passend neu anlegst und die Datensicherung zurückspielst. Bei der Systempartition rate ich Ungeübten von einer "Auslagerung" ab.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ein Grund könnte auch die Verwendung von BTRFS sein, welches viele Snapshots anlegt...
 
OP
G

goeba

Hacker
Hallo,

danke für die Hinweise.

Code:
Festplatte /dev/sda: 232,9 GiB, 250059350016 Bytes, 488397168 Sektoren                                                      
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes                                                                                 
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes                                                                   
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes                                                                          
Festplattenbezeichnungstyp: gpt                                                                                             
Festplattenbezeichner: 6DBA49BC-D4BB-4F8C-BBDA-E15C7A9EFC2D                                                                 
                                                                                                                            
Device        Start       End   Sectors   Size Type                                                                         
/dev/sda1      2048    204800    202753    99M EFI System                                                                   
/dev/sda2    206848  49045503  48838656  23,3G Linux filesystem                                                             
/dev/sda3  49045504  59060223  10014720   4,8G Linux swap                                                                   
/dev/sda4  59060224 488397134 429336911 204,7G Linux filesystem    



NAME   MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE MOUNTPOINT                                                                                 
sda      8:0    0 232,9G  0 disk                                                                                            
├─sda1   8:1    0    99M  0 part /boot/efi                                                                                  
├─sda2   8:2    0  23,3G  0 part /                                                                                          
├─sda3   8:3    0   4,8G  0 part [SWAP]
└─sda4   8:4    0 204,7G  0 part /home


NAME   FSTYPE LABEL  UUID                                 MOUNTPOINT
sda                                                       
├─sda1 vfat   SYSTEM F860-B3E6                            /boot/efi
├─sda2 ext4   ROOT   fc1630de-8da4-42e3-bf1f-ee6d9f8350bc /
├─sda3 swap   SWAP   52c40185-d647-400a-991c-3a36b60095dd [SWAP]
└─sda4 ext4   HOME   b1dde1cf-a460-4c95-af80-ee4c0830bc8c /home



NAME   FSTYPE LABEL  UUID                                 MOUNTPOINT
sda                                                       
├─sda1 vfat   SYSTEM F860-B3E6                            /boot/efi
├─sda2 ext4   ROOT   fc1630de-8da4-42e3-bf1f-ee6d9f8350bc /
├─sda3 swap   SWAP   52c40185-d647-400a-991c-3a36b60095dd [SWAP]
└─sda4 ext4   HOME   b1dde1cf-a460-4c95-af80-ee4c0830bc8c /home

Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Partition anlegen + kopieren und reinem umpartitionieren: Im ersteren Fall würde ich home am oberen Rand verkleinern, und es müssten - wenn überhaupt - nur sehr wenige Dateien verschoben werden, was, so denke ich, das Risiko eines Datenverlustes herabsetzen dürfte.

Ich habe mich auch etwas gewundert, dass die Programme so viel Platz wegnehmen. Ich habe allerdings sehr viele Bibliotheken mit Quellen und debug-Informationen installiert, da ich Software entwickle. Daran liegt´s vermutlich. Ich habe aber auch keine Lust, mich platzmäßig einzuschränken, wenn ich massig Platz auf einer anderen Partition habe, die ich niemals vollbekomme.

Gruß,

Andreas
 

josef-wien

Ultimate Guru
goeba schrieb:
es müssten - wenn überhaupt - nur sehr wenige Dateien verschoben werden
Du darfst die Komplexität eines Dateisystems nicht unterschätzen. Es werden auf jeden Fall sehr viele Daten bewegt.

goeba schrieb:
Daran liegt´s vermutlich.
Da stimme ich zu.

P. S. Denke daran, daß derzeit die SWAP-Partition zwischen System- und Home-Partition liegt. Falls Du eine separate Partition für /usr erzeugen willst, mußt Du sicherstellen, daß diese bereits in der initrd eingehängt wird (möglicherweise gilt das bei systemd auch für andere Verzeichnisse).
 
OP
G

goeba

Hacker
Moin,
ich habe das Problem erst mal vertagt, weil ich mir z.Zt. keinen Systemausfall leisten kann.

Ich melde mich dann wieder zu diesem Thema, wenn ich das Problem konkret angegangen bin.

Andreas
 

muck19

Hacker
Ich hab das schon mal gemacht und hat auch funktioniert.

- home sichern und von der Systempartition ein Image machen (zur Sicherheit)
- mit gparted booten und /home vom Anfang xy GB nach hinten schieben
- swap löschen
- rödeln lassen ......
- root Partition am Ende um die xy GB vergrössern.
- rödeln lassen

Beten und booten -
Mit yast dann eine neue swap anlegen.

Die Rootpartition aber niemals an der Anfangsposition verändern. Die Kiste würde dann nicht mehr booten.
 
OP
G

goeba

Hacker
Moin,
ich hab´s jetzt so gemacht:
- Backup mit clonezilla von der ganzen Platte. Hierbei musste ich mir erst mal eine neue Version ziehen, weil die alte mit meiner USB 3.0 Schnittstelle nicht klarkam (und Backup mit USB 2.0 Platte macht keinen Spaß).
- gparted von einem Live Medium gebootet und wie oben beschrieben umpartitioniert. Hat gar nicht mal so lange gedauert (etwas weniger als 2 Stunden).
- Nachher hat alles gleich wieder einwandfrei funktioniert.

Gruß, Andreas
 
Oben