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Minianwendung "Systemmonitor" --> Root-Partition fehlt

transwarp

Hacker
Hallo allerseits.

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben:
Ich hatte unter openSUSE 13.1 die Minianwendung "Systemmonitor" auf dem KDE laufen und dort wurde mir wunderbar auch der Plattenplatz auf der Root-Partition angezeigt.

Nun habe ich nach 13.2 gewechselt und stelle fest, dass mir dort nur diverse Partitionen wie z.B. /boot, /var/tmp, /home, etc. angezeigt werden, aber nicht mehr besagte Root-Partition. In den Einstellungen des Applets ist diese auch nicht zu finden, also nicht anzuhaken.

Hat jemand eine Idee woran das liegen mag und wo das Applet ggf. seine Konfiguration ablegt. Vielleicht kann man da ja etwas nachtragen.

Vielen Dank im Voraus.
 

Jägerschlürfer

Moderator
Teammitglied
was passiert denn, wenn du den Systemmonitor einmal mit root Rechten startest? Wird hier dann die root Partition angezeigt?
 
OP
transwarp

transwarp

Hacker
Ich bin derzeit nicht vor Ort, habe aber zwei virtuelle Maschinen unter VirtualBox laufen, die sich auch zum Testen eignen.

In der 13.1 werden ordnungsgemäß die Partitionen /root und /home angezeigt.
In der 13.2 zeigt das Widget nur /var/tmp, auch unter dem User 'Root'.

Auf beiden Maschinen sind jeweils /root und /home mit BTRFS formattiert.
:???:

Auf der 13.1er-Maschine sieht meine fstab so aus:
Code:
linux-5dhr:~ # cat /etc/fstab
/dev/disk/by-id/ata-VBOX_HARDDISK_VB63883549-6d3ec8d8-part1 swap                 swap       defaults              0 0
UUID=164de8d8-4939-4bc4-bff4-afd5942ee260 /                    btrfs      defaults              0 0
UUID=9420365d-d8a0-4a5a-960a-13345f062ea5 /home                btrfs      defaults              0 0

Auf der 13.2er gibt es eine ganze Menge mehr BTRFS-Subvolumes, bereits bei der Installation angelegt:
Code:
linux-dx0d:~ # cat /etc/fstab 
UUID=b0d54c37-1c38-41f0-8f13-81ba9392d2ca swap swap defaults 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 / btrfs defaults 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /boot/grub2/i386-pc btrfs subvol=boot/grub2/i386-pc 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /home btrfs subvol=home 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /opt btrfs subvol=opt 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /srv btrfs subvol=srv 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /tmp btrfs subvol=tmp 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /usr/local btrfs subvol=usr/local 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/crash btrfs subvol=var/crash 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/lib/mailman btrfs subvol=var/lib/mailman 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/lib/named btrfs subvol=var/lib/named 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/lib/pgsql btrfs subvol=var/lib/pgsql 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/log btrfs subvol=var/log 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/opt btrfs subvol=var/opt 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/spool btrfs subvol=var/spool 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /var/tmp btrfs subvol=var/tmp 0 0
UUID=88ab5fb2-ed89-4293-8ab1-421047e5ec26 /.snapshots btrfs subvol=.snapshots 0 0

Vielleicht kommt das Widget mit diesen Informationen nicht zurecht.
 
OP
transwarp

transwarp

Hacker
Ich habe gerade mal den finnischen Entwickler angeschrieben und um einen Tipp gebeten, aber der beschäftigt sich, nach eigenen Aussagen, derzeit ausschließlich mit Fotografie und hat daher keine Zeit mehr, sich um eine Aktualisierung seines Widgets zu kümmern. Schade eigentlich! :(
 

josef-wien

Ultimate Guru
transwarp schrieb:
Vielleicht kommt das Widget mit diesen Informationen nicht zurecht.
Das wird es wohl sein, schließlich haben mit Ausnahme der SWAP-Partition alle anderen Eintragungen dieselbe UUID (d. h. es gibt keine eigene Home-Partition). Ist bei cat /proc/mounts /var/tmp die letzte Eintragung (eventuell mit Ausnahme des versteckten subvolume) für diese Partition?

P. S. Bei dieser Menge an subvolumes hoffe ich, daß Deine Systempartition sehr groß ist.
 
OP
transwarp

transwarp

Hacker
Bei dieser Menge an subvolumes hoffe ich, daß Deine Systempartition sehr groß ist.

Leider nicht unbedingt.
Diese ganzen subvolumes werden eigentlich nur durch die Grundinstallation generiert. Ist also nicht so von mir gewollt. Leider wird man diese Dinger nicht mehr so ohne Weiteres los. Jedenfalls konnte ich sie z.B. mit
Code:
btrfs subvolume delete srv
nicht löschen, weil:
Code:
linux-olli:/ # btrfs subvolume delete srv
Transaction commit: none (default)
Delete subvolume '//srv'
ERROR: cannot delete '//srv' - Device or resource busy

Sicher, weil root gemountet ist.
 
A

Anonymous

Gast
Die Einteilung in diese Subvolumes ist geschuldet und liegt am Zusammenspiel von btrfs + snapper + YAST.
Der User soll natürlich mit Snapper arbeiten ( nicht zuletzt damit man Bugs und Problemstellen dort noch findet und beseitigen kann bevor sie noch wo anders aufschlagen) aber dem User ist nicht zuzumuten das er bei dem Schwall an Snapshots die YAST erstellt noch den Plan hat, geschweige denn das er einen Plan hat wo sich Systemrelevante Dateien befinden bzw welche Dateien er aus einem Snapshot nicht wiederherstellen muss/braucht/darf/sollte. Dazu müsste der User einen extrem guten Überblick über die interne Struktur des gesamten Dateisystems und aller relevanten Dateien im System haben.
Also muss das Snapper aus Yast heraus irgendwie für den User erledigen. Da man aber zu faul war das alles sauber in Yast einzuprogrammieren, hat man einfach das Rootdateisystem in zig Subvolumes aufgeteilt da kann man dann ganz einfach dahergehen und sagen, alle Änderungen die in diesem, diesem und diesem Subvolumes angefallen sind sollen nicht wieder rückgängig gemacht werden, weil dort zB eh nur temporärer Schrott, Logdateien, ........ ist.

btrfs und snapper sind wahrhaft geile Tools wenn man sich mit dem System und seinen Dateien genau auskennt und die Subvolumes entsprechend wie man sie benötigt anlegt und mit Snapshots auch aus der Konsole und Scripten arbeiten kann. Ich arbeite in SLES11 seit längerer Zeit auf meinen Entwicklermaschienen damit. Hervorragende Geschichte auch um genau nachzuvollziehen was ein Script oder ein spezieller Konfiguratiosschritt oder irgend ein Adminbefehl genau im Linux alles verändert. Aber solche Komplexität doch bitte nicht für einen User der vielleicht 100 Mal in der Woche mit Yast rumspielt (oftmals ohne zu wissen was er da gerade macht) und eventuell täglich zig Pakete aus irgendwelchen Quellen ausprobiert und ansonsten von den Interna von Linux und von btrfs und Snapshots NULL Ahnung hat, und diese auch gar nicht wirklich haben will.
Keine Ahnung was sich die Entwickler von OS da gedacht haben, entweder wollen sie die allerletzten verbliebenen ALTEN auch noch vergraulen oder einfach nur sehen wie weit sie prinzipiell gehen können, in dem sie versuchen mit solchen Default Einstellungen die OpenSuse Usergemeinde als Versuchskaninchen in Sippenhaft zu nehmen. So ganz nebenbei mach man damit noch ein paar mehr uralte Befehle überflüssig bzw ad Absurdum. Neben der fstab die kein User mehr interpretieren kann, dem mount Befehl Ausgabe die keiner mehr versteht, sind dann auch noch solche Befehle wie "df" voll fürn Ar.... Und das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange, und wie man hier sieht hat sowas auch noch auswirkungen auf darauf aufbauende Tools. Ich will mich da gar nicht groß drüber auslassen weil mich das tierisch aufregt und ich gar nicht so viel essen kann wie mir dabei die Speiseröhre wieder hochkommt wenn ich mir das genauer anschaue.

Ihr könnt das gerne mit dieser Meinung hier vergleichen. (Abschnitt Dateisystem)
Und dieser Autor ist Michael Kofler, wer ihn nicht kennen sollte, der schreibt seit vielen Jahren Bücher über Linux und wird von einer ganzen Generation als der deutschsprachige Guru überhaupt verehrt.
Er hat auch mittlerweile eine ebook speziell für 13.2 herausgebracht (mal nach der Leseprobe dazu suchen, die würde einigen hier wahrscheinlich schon etwas weiterhelfen) und darin steht zB auch folgendes.

Empfehlung
Privatanwendern und Linux-Einsteigern rate ich dringend, die folgenden Optionen einzustellen:
LVM: nein
Dateisystem für die root-Partition: ext4
Separate Home-Partition: ja
Dateisystem für die Home-Partition: ext4

Und jetzt kann sich jeder sein Dateisystem auf 13.2 so einrichten wie er will, entweder von der Stange ...... , oder mit etwas Konfigurationsarbeit die jedoch auch etwas Sachverstand voraussetzt.

robi
 

Spielwurm

Advanced Hacker
Danke, robi! So sehe ich das auch. Ich habe vorsichtshalber eine Testinstallation angelegt und musste feststellen, dass die Kombination von btrfs und snapper für mich als "mit Linux-Arbeitender" nichts bringt. Mit Deiner Partitionsempfehlung und den Dateisystemen sollte jeder den Überblick behalten.

Spielwurm
 
OP
transwarp

transwarp

Hacker
@robi:
Danke für die Darstellung. Um ehrlich zu sein, geht mir seit längerem Ähnliches durch den Kopf. Sinn und Zweck all dieser absurden Änderungen leuchten nämlich einfach nicht ein.
Mit dem 'guten alten Linux' hat man sich einfach viel wohler gefühlt, weil einfacher und logischer. Seit Grub2, systemd und btrfs/snapper kann man über viele Dinge nur stirnrunzelnd den Kopf schütteln. Nichts wurde besser, aber dafür deutlich undurchsichtiger. Tools und Befehle ohne Funktion, andere stecken noch in den Kinderschuhen.

Vielleicht gehe ich wirklich nochmal den Weg und mache mir mein System wieder EXT4-freundlich ;-) Spätestens jedoch bei der 13.3 und ff.
 
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